Verschiedene Nähmaschinennadeln

Nähmaschinennadeln

Nähmaschinennadeln Deiner Haushaltsnähmaschine sind ein Verbrauchsmaterial. Flachkolben Nadeln – sog. System 130/705 – sind in Haushaltsnähmaschinen üblich. Andere Normen gibt es für Industriemaschinen (Rundkolben) und teilweise Overlock Maschinen.

Stelle Dich darauf ein, dass Du sie öfter austauschen musst. Je schlechter die Qualität der Nadel und / oder je härter das Nähmaterial (z.B. SnapPap), um so früher wird eine neue Nadel fällig. Bei normalen Stoffen sollte eine gute Nadel spätestens nach 6 Stunden Näharbeit – also Arbeit der Maschine – ausgetauscht werden, hat mir meine Mutter mal beigebracht. Aber das kann auch deutlich kürzer sein, je nach Material. Wann Du sie austauschen musst, kann Dir also vorher niemand genau sagen. Aber wenn

  • der Stich sich härter anhört (klopfendes Geräusch) oder
  • das Stichbild ungleich wird oder
  • die Maschine sich komisch anhört oder
  • der Einstich nicht mehr sauber aussieht oder
  • Stiche ausgelassen werden

… ist es höchste Zeit, die Nadel zu tauschen.

Günstige Nadelsets vom Discounter können schneller stumpf werden, schneller verbiegen, schneller brechen, unsaubere Nadelöhre oder Fadenführungen haben oder oben am Kolben unsauber verarbeitet sein. Das muss nicht sein – aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Für einfache Materialien nehme ich auch günstige Nadeln – prüfe sie aber vorher und tausche sie dann auch echt oft aus. Ich habe das nicht durchgerechnet – aber insgesamt ist das vermutlich auch nicht wirklich günstiger.

Gute Erfahrungen habe ich mit Prym Nadeln, Schmetz Nadeln und Organ Nadeln gemacht. Diese sind sehr stabil – und sauber verarbeitet. Mein Eindruck ist, dass Schmetz Nadeln unter zu hoher Belastung bzw. falscher Nutzung eher brechen, Organ Nadeln eher verbiegen. (Bei Prym kann ich das leider nicht sagen – die habe ich noch nicht so oft entgegen ihrer Bestimmung genutzt ;-))
Eine gebrochene Nadel kann auch ins Auge gehen, eine verbogene (wenn man es nicht früh genug sieht) eher eine Wartung der Maschine bedeuten … das muss jeder selbst abschätzen.

Hier ein Beispiel einer guten und einer schlechten Qualität anhand des Kolbens:

Kolben Nähmaschinennadeln unterschiedlicher Qualität.
Kolben von Nähmaschinennadeln unterschiedlicher Qualität.

Die untere ist eine Discounter-Nadel – die obere eine von Schmetz. Beide Nadeln funktionieren erst einmal – bei der oberen aber sieht man, dass in einem zusätzlichen Arbeitsschritt die flache Seite des Kolbens nachbearbeitet wurde. Dadurch passt sie exakt in die Aufnahme an der Nähmaschine, rutscht nicht und kann sich auch nicht verkannten.

Nachdem das geklärt ist, stellt sich noch die Frage nach den zu verwendenden Nadeltypen. Vereinfacht:

  • Universalnadel für Webware oder wenn nichts anderes zur Hand ist 🙂
  • Jersey Nadel für Jersey (abgerundete Spitze macht nichts kaputt)
  • Stretch Nadel für sonstige Stretch-Materialien
  • Microtex für sonstiges „zickendes Gewebe“ (Wachstuch, sehr festes Gewebe etc.)
  • Jeansnadel für Jeans und andere feste Stoffe (besonders stabile Nadel)
  • Ledernadel für Leder (Achtung, schneidet auch an der Seite – macht Stoffe also kaputt)
  • Metallic Nadel für Fäden mit Metallanteil (extra grosses Nadelöhr, damit der Faden nicht reißt)
  • Overlock Nadeln für Overlock Maschinen (Achtung, es gibt auch Maschinen, die ausdrücklich mit normalen Nadeln arbeiten)
  • Sticknadeln für Stickarbeiten

Eine Besonderheit sind Zwillingsnadeln, mit denen am Saum eine sog. Fake-Cover-Naht erstellt werden kann: Oben sind dann zwei gerade Nähte zu sehen – unten bildet sich automatisch ein Zickzack Stich.

Fazit: Nimm nach Möglichkeit qualitativ hochwertige Nadeln, prüfe günstigere vor der Verwendung!
Viele Grüße aus meiner Nähecke und natürlich Nadelbruch und Garnsalat für Deine Nähprojekte!

Verweise/Quellen (per 27.07.2024):
– Nadelübersichten Schmetz: https://www.schmetz.com/de/haushaltsnadeln/produktportfolio/einzelnadel/
– Broschüre Organ: https://www.organneedle.com/img/pdf/Organ-Nadelindex-web-d.pdf
Ansonsten: Eigene Eindrücke und Erfahrungen und was ich von meiner Mami gelernt habe 🙂 alles ohne Gewähr / keine bezahlte Werbung / keine gewerblichen Absichten.


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